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Tragedy – made in Bangladesh

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arbeiterinnen bangladeshZum Jahrestag des Einsturz der Rana Plaza Fabrik

Heute ist es ziemlich genau ein Jahr her, am 24. April 2013 war es, dass in Bangladesch eine Fabrik einstürzte und tausende Arbeiter und vor allem Arbeiterinnen unter ihren Trümmern begrub. Über 1.000 von ihnen starben, und viele der Überlebenden leiden noch immer unter schrecklichen Verletzungen physischer und psychischer Natur. Einige so schlimm, dass sie wohl nie wieder in der Lage sein werden eine Arbeit aufzunehmen und sich und ihre Familie ernähren können.

Die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen hat einen Entschädigungsfonds angelegt, in den die Firmen einzahlen sollen, die im Rana Plaza, der eingestürzten Fabrik haben produzieren lassen – um Opfer und Hinterbliebene zu entschädigen. 40 Millionen Dollar sollen es werden – das sind gerade mal 0,1 Prozent des Jahresumsatzes der deutschen Textilbranche.

Aus den in Deutschland ansässigen Firmen haben bisher nur wenige gezahlt.

Der Einsturz des Rana Plaza war jedoch nur die Spitze des Eisbergs der Lebensumstände mit denen Textilarbeiterinnen in Bangladesch und auch vielen anderen Ländern zu kämpfen haben. Viele Leben und Arbeiten in sklavenähnlichen Zuständen, in denen Arbeitgeber die Frauen einsperren, es kein oder kein sauberes Trinkwasser gibt, mit veralteten und gefährlichen Maschinen gearbeitet wird, Löhne über Monate nicht ausgezahlt werden.

Wir Jusos sind ein internationalistischer Richtungsverband – deshalb kämpfen wir für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen, nicht nur hier bei uns in Deutschland, sondern international.  Menschen müssen das recht haben, Selbstbestimmt und in Würde leben zu können – dazu gehört bei der Arbeit nicht um das eigene Leben fürchten zu müssen, sich zu organisieren, für Rechte und Mitbestimmung zu streiten. Alles, was vielen ArbeiterInnen über den ganzen Globus verwehrt wird – auch und gerade in Bangladesch – dort wo so viele unserer T-shirts, Hoodies und Leggins produziert werden.

Wer jetzt denkt: bei Kik oder H&M kauf ich eh nicht ein, ich bin fein raus: so einfach ist es nicht! Nicht nur Diskounter und billig Marken sind made in Bangladesch. Viele große, renommierte Marken lassen in Bangladesh produzieren: 7forallmankind, C&A, Eastpack, Wrangler, Lee, The North Face um nur einige zu nennen. Häufig sind die Distributionswege so verschlungen, dass sich kaum nachvollziehen lässt, welche Firma eigentlich „sauber“ produziert.

Darauf achten wo herkommt was im Einkaufswagen landet ist sicherlich ein guter Anfang. Was wir aber wirklich brauchen sind endlich bessere Sicherheitsvorschriften, besonders international. Wir brauchen klarere Verantwortlichkeiten von den Firmen, die in den Fabriken produzieren lassen, diese auch einzuhalten.

ArbeitnehmerInnen überall auf der Welt brauchen das Recht sicher, und in Würde zu arbeiten, einen Lohn zu erzielen von dem sich Leben lässt, sich zu organisieren und ihre Rechte einzufordern.


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